Der Eingang zur Messe bleibt wie auch am MWC 2015 pompös. Was die Angst vor dem Schlangenstehen nicht unbedingt kleiner macht. Zwar verspricht die Vorab-Registrierung zur Messe einiges. Nach schnellem online Upload des eigenen Bildes soll der Eintritt ohne ID und mit Badge möglich sein. Tatsächlich erwarten uns an sämtlichen Messeeingängen Kameras ausgerüstet mit Facial Recognition Technologie. Wir laufen bequem und ohne stressigem Rucksackwühlen durch. Die Erkennungsrate ist definitiv beeindruckend. Damit hat uns GSMA einen schnellen und für sie sicheren Zutritt ermöglicht. Gleichzeitig die neue Technologie erfolgreich getestet. Das kann an jedem weiteren Event die Zukunft sein. Wir bereiten uns technisch schon mal vor.
Das Gelände ist weitflächig, fast endlos. Es bleibt nichts anderes übrig als viel zu laufen. Ein Blick in die Halle herunter, macht die Vorfreude grösser. In weiss getaucht, mit viel Licht beleuchtet und mit ausgeklügelten Werbeworten locken die Stände. Je kleiner die Nummer der Halle desto grösser scheinen die Ausstellungs-Boxen oder viel mehr Ausstellungs-Häuser. Dazwischen schlängeln sich, meist in Schale geschmissene Herren, aneinander vorbei. Immer wieder fällt uns auf, es sind sehr viele Chinesische und Asiatische Aussteller, aber auch Besucher da.
MWC – ein grosser “Marktplatz”
Beim Betreten eines Standes wird in Windeseile der Besucher Badge gescannt. Danach fluten meine Inbox konstant E-Mails der besuchten Aussteller, mit Zusatzinformationen. Immerhin sind sie «hot off the press». Dank dieser geschickter Marketing Idee, blieb nach dem Verlassen des Standes der Name des Ausstellers definitiv präsent.
Schade, dass Aussteller zuerst fragen was du machst, bevor sie Infos über ihr Produkt rausgeben. Wir vermuten, dass viele ihre eigenen Dienste und Produkte als Messebesucher verkaufen wollen, oder sich neue Ideen für ihr Geschäft suchen.
Unsere Highlights
Der MWC Kongress ist riesig und die drei Tage genügen kaum um alle interessanten Stände zu erkunden. Wir fassen die Highlights und unsere Eindrücke in der Bildstrecke zusammen.
1/23: Die wohl teuerste LED Wall der Welt. Sie besteht aus 324 Samsung Galaxy S10s.
2/23: Galaxy Fold in der nicht übersehbaren Vitrine… Sind gespannt, ob es auch so exklusiv ist, wie es den Eindruck macht.
3/23: …und hier das faltbare Huawei Mate X…
4/23 …sowie faltbare Displays eines chinesischen Herstellers «Sneak & Peek of 2020». Leider konnte man keines dieser Faltbaren Geräte anfassen. Die Behausung ist noch nicht klar, könnte Samsung, BOE oder Visionox. Sehr beeindruckend deren next Generation an flexiblen und biegbaren Produkten, welche entweder aus Plastik, Metall oder flexiblem Glass sein können.
5/23 Zeichnen mit Augmented Reality (AR), da wird jedermann zum Picasso. Auf dem Handy kann eine «Malvorlage» ausgewählt werden. An die Wand werden die Striche übr das Smartphone projiziert, schliesslich fährt man den Linien an der Wand nach und hat das Bild im Grossformat nachgezeichnet.
6/23: Die neue Hololens 2 in der Vitrine. Zwar konnte man sie ausprobieren, jedoch war die Warteschlange eineinhalb Stunden lang.
7/23: Hololens und Magic Leap sind nicht die Einzigen, mehrere weitere Mixed Reality (MR) Brillen Hersteller waren vertreten. Mehr in unserem Beitrag VR, AR und MR Brillen.
8/23: HTC Vive mit einem grossen aber schlichten Stand, den das Erlebnis steckt in der virtuellen Welt (VR Brille).
9/23: Danke Orbbec, dass ihr den Waldbühne Hasen springen und den Dorsum üben lässt.
10/23: Im Gegensatz zu Orbbec, hier das Skelletal Body Tracking, welches nur durch das RGB-Bild der Kamera, ohne Tiefensensoren, funktioniert. Dafür steuert der Präsentator gleich fünf kleine Roboter mit.
11/23: Wer ist echt und wer virtuell? Auch bei idealen Bedingungen noch zu unterscheiden und leider mit kleiner Verzögerung. Eine holografische Folie für Mixed Reality.
12/23: Hier noch in der Kabine in echt.
13/23: Eine andere Art von Hologramm mithilfe von Ventilatoren. Cool, aber ist nicht gerade leise.
14/23: Innovation in der Autoindustrie. Manchmal fragen wir uns, ob wir im Autosalon V2 sind. Erstaunlich viele Automarken toppen mit ihren Fahrzeugen und Nebenprodukten: Daimler/Mercedes, BMW, Audi, Seat, Tesla, VW, Ford, …
15/23: Überall riesige LED Wände und Displays, diese Technologie macht riesen Fortschritte und wird langsam massentauglicher und günstiger.
16/23: Fahrrad Ladestation: wer nicht genug gelaufen ist und dringend seinen Akku auffüllen muss, kann zwischendurch die Beine in spinnen.
17/23: Chinesische Android Smartphones, vor allem aus Shenzhen. Wahnsinnig erschwinglich ab ca. 50 USD. Durchaus gute Preisleistung.
18/23: Nebst den vielen Asiatischen Smartphone Herstellern, einer aus Europa, nämlich Kroatien. Go Noa!
19/23: Die Zukunft der Mobilität – sind es vielleicht die Drohnen Taxis?
20/23: In einem eiförmigen Fluggadget über den Wolken fliegen, hier die Sommer Variante.
21/23: Xiaomi bringt den neuen M365 Pro mit 45km Reichweite raus, Maroje freut sich schon.
22/23: 5G Hype: Ein Eindrückliches Erlebnis, auch Hafenterminals lassen sich dank 5G überwachen, tracken und optimieren.
23/23: Die zwei Roboter Daisy und Nicole sprechen, folgen dir und sind geschickt mit den Händen. Man entwickelt schon «fast» Gefühle für sie.
Sophia – halb Mensch, halb Roboter
Die Königin der Messe ist Sophia, der höchst entwickelte Roboter. Sophia ist nicht nur ein mit künstlicher Intelligenz ausgestattet Roboter, sondern fähig visuelle Daten zu verarbeiten und Gesichter zu erkennen. Die Besucher durften einfache Gespräche mit ihr führen. Zu bestimmten vordefinierten Fragen und Themen, kamen äusserst ausführliche und präzise Antworten zurück. Durch die Imitation der menschlichen Gestik und Mimik schien sie Einfühlungsvermögen zu haben.
Swiss-China-Connection
Kleiner Stand, Grosse Firma (500+ Mitarbeiter). Orbbec stellt Tiefensensoren und Kameras her, welche sich bestens eignen um interaktive Spiele umzusetzen. Nebst der Standard Produktpalette macht Orbbec auch viele kundenspezifische Lösungen im B2B Bereich. Zwei möchten wir hervorheben:
1. Der grösste Online Zahlungsdienst Anbieter Chinas, Alipay nutzt an POS (Verkaufsstellen) die Sensoren von Orbbec um das “nackte” Bezahlen zu ermöglichen, es genügt nur das Gesicht in die Kamera zu halten und einen 4-stelligen Code einzugeben, keine Kreditkarte, Handy oder desgleichen ist notwendig.
2. Die zweite Anwendung wird für eine Logistische Firma aus Kina verwendet, den Namen konnten wir uns leider nicht merken. Nämlich kann mit der integrierten Kamera (inkl. depth Sensor) im Tablet eine Schachtel oder Kiste gescannt werden. Das Resultat ist das Volumen der Kiste mit einer Genauigkeit von 3%.
Wir danken Agnes für den bisherigen Support und waren froh sie (links im Bild) in echt an ihrem Orbbec Stand kennenzulernen.
5G Hype am MWC
Die Aussteller rücken dieses Jahr ihre Errungenschaften, welche mit dem superschnellen 5G-Datenfunk Auftrieb erhalten, in den Fokus. Neben zahlreich präsentierten Gadgets, wie den zurzeit überall beworbenen 5G Smartphones, profitieren Gesamtprozesse und Applikationen stark von den neuen Datenraten und Bandbreiten. Auch in der Unterhaltungsindustrie wird profitiert. Möglicherweise ist 5G schon bald das Sprungbrett für AR und VR multi-player Spiele. Wer weiss vielleicht erwarten uns die gleichen Hologramme weltweit an verschiedenen Empfängen oder am gleichzeitig ausgestrahlten Konzert.
“Blick in die Zukunft”
Dank später Stunde und gratis Alkohol, das zur Ablenkung von der Hololens2 beitrug, ist Maroje schlussendlich zum Zug gekommen. Definitiv ein starkes Produkt. Die ersten Eindrücke zur HoloLens 2 im Beitrag über AR, VR und MR Brillen.
4YFN – die nächste Generation
Kurz schaffen wir es das erstaunlich warme und sonnendurchflutete Barcelona am Tag zu bestaunen. Der Shuttle Bus bringt uns direkt ins Zentrum zur 4YFN, wo Startup Technologien vorgestellt werden, welche in 4 Jahren einen bedeutenden Unterschied machen werden.
Die Halle ist weit weniger hochpoliert, dadurch gemütlicher. Die Stände sind knapp einen Meter breit, vollbepackt und die Slogans noch nicht perfektioniert. Die Aussteller nehmen sich Zeit. Keine Goodies werden verschenkt, dafür praktikable Lösungen mit Enthusiasmus vorgestellt. Es sind oft Lösungen für bekannte Lücken in Prozessen und Datenflüssen, aber auch kleine und grosse Alltagshelfer mit dabei, welche von Entertainment bis Health Care reichen.
Danke NTH
Kurzer Abstecher zum Stand unserer Muttergesellschaft NTH in der Halle 8.1, inklusive leckerem Kaffee und gemeinsamen Foto. Wir freuen uns, sie nächstes Jahr dort wieder zu treffen.