Da du auf diesen Blog gelangt bist, möchtest du mit grosser Wahrscheinlichkeit einen Relaunch, Redesign oder komplette Neuprogrammierung deiner Webseite vornehmen. Praktisch jedes Unternehmen hat eine Webseite, allerdings halten die wenigsten das Design und die Struktur stets auf die Zielgruppen und Suchmaschinen optimiert und meist ist die Webseite nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik.
Das Dilemma ist oft, ob es sich mehr lohnt an der alten Webseite weiterzuentwickeln, oder ob (wieder) ein Relaunch ansteht. Ein Relaunch, sei es über die Webagentur oder mit betriebseigenen Entwicklern, ist immer mit intensivem Zeitaufwand verbunden und das nicht nur für die Webentwickler. Wenig überraschend ist, dass deshalb parallel zum Tagesgeschäft die eigene Webseite gerne zur Seite gelegt wird.
Egal wie fest man sich beim klassischen Webdesign-Ansatz im Vorfeld mit der Strategie, den Zielgruppen und der Konzeption auseinandersetzt, wie die Webseite ankommt, sieht man erst nach Fertigstellung. Und womöglich steht in wenigen Jahren wieder ein mühsamer Relaunch an.
Genau deswegen lohnt sich das Growth-Driven Design von Beginn weg zu praktizieren.
Was ist Growth-Driven Webdesign?
Das Growth-Driven Design ist eine smarte und schon kurzfristig auszahlende Herangehensweise beim Designen und Optimieren von Websites, mit welcher die umfangreichen und zeitintensiven Relaunches durch regelmässige kleinere Arbeitsschritte umgangen werden.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Webdesign, welche all paar Jahre meist die ganze Webseite überarbeiten und auf Annahmen der Konzeptionsphase basieren, profitiert beim Growth-Driven Webdesign das Unternehmen und die Webagentur von einer kontinuierlichen Verbesserung der Webseitenperformance und das mit überschaubarem Budget und Timings.
Das Growth-Driven Webdesign bestärkt auch den Teamgeist mit einer modernen Webseite ihre Zielgruppen anzusprechen. Denn bekanntlich ist eine Webseite nie zu Ende programmiert, fortlaufend kommt das Management, Marketingabteilung oder die Kunden mit neuen Ideen und dadurch macht die inkrementelle Verbesserung umso mehr Sinn.
Das Growth-Driven Webdesign versteht auch die Analyse der aktuellen Seitenbesuche und Verweildauern auf einzelnen Seitenbereichen. Sich stützend auf diesen messbaren Daten und Erkenntnissen kann der Internetauftritt auf die Suchmaschinen und Zielgruppen optimiert und zu einem erfolgreichen Marketing- und Saleskanal aufgebaut werden.
Ist die stetige Weiterentwicklung mit der Webagentur nicht kostenintensiver?
Beim Entscheid, wieder mal den Webauftritt aufzufrischen wird meist eine Webagentur beauftragt. Nach Fertigstellung endet die Zusammenarbeit und die Webseite stagniert, folgt nicht dem Unternehmensfortschritt, den Trends und neuen Technologien. Auch kümmert sich i.d.R. niemand, um die mit der Webagentur vereinbarte Leistung auf deren Performance zu prüfen.
Die ständige Achtsamkeit und Analyse der Benutzerdaten mit kontinuierlicher Optimierung zahlen sich schnell mit einer erhöhten Konversion und Umsatz aus. Die Konkurrenz ist auch Online und das Internet dynamisch. Suchmaschinen lieben (und durchkämen) ändernde Webseiten mit guten Metriken viel mehr als eine Webseite, die alle paar Jahre optimiert und redesigned wird.
Obschon die stetige Weiterentwicklung und Zusammenarbeit mit einer Growth-Design orientierten Webagentur einen finanziellen Overhead mit sich bringt. Diese planbaren Mehrkosten werden spätestens beim nächsten aufwändigen und unbeliebten Relaunch übertroffen. Berücksichtigt man den gesteigerten Umsatz über die Webseite, dann hat sich das Growth-Design bereits nach wenigen Monaten ausgezahlt.
Wie ein Unternehmen mit einer Growth-Design orientierten Webagentur zusammenarbeitet ist ganz ihnen überlassen. Ob ein fixes monatliches Stundenkontingent alloziert, periodische Reports und Treffen vereinbart werden oder das Marketing Team in stetigem Austausch mit der Webagentur ist spielt keine Rolle. Sofern der Internetauftritt ein wichtiger Verkaufskanal ist oder werden soll, muss man dranbleiben und ihn kontinuierlich optimieren.
Vorsicht mit Website Themes und Templates
Sehr gerne wird man verlockt, eine Webseite mit Hilfe von Themes oder Templates umzusetzen. Diese bieten Dank vorgefertigten Seitenstrukturen und Elementen, die Möglichkeit schnell und kosteneffizient die eigene Webseite ins Netz zu stellen. Allerdings sind solche Webseiten nur beschränkt anpassbar und eignen sich deshalb nicht für den Growth-Driven Webdesign-Ansatz.
Bei besonders günstigen Angeboten von Webagenturen ist es ratsam zu hinterfragen, ob eine massgeschneiderte Lösung programmiert wird und von der Webagentur beliebig angepasst werden kann. Am besten hebt man diesen Punkt immer im Werksvertrag besonders hervor. Mehr über individuelle Designs und Templates erfährst du in unserem Blog-Artikel darüber.
Die drei Phasen des Growth-Driven Webdesigns
Wie schon erläutert basiert das Growth-Driven Webdesign auf einer engen Zusammenarbeit mit der Webagentur, in welcher eine Basis-Webversion veröffentlicht wird, welche stetig weiterentwickelt und optimiert wird, stützend auf Erkenntnissen und Metriken der aktuellen Webversion.
Die Vorgehensweise ähnelt dem agilen SCRUM Prinzip, wie man ihn aus dem Projektmanagement kennt. Der Ansatz variiert abhängig vom Budget, Timing und der Unternehmensgrösse, der Prozess gliedert sich allerdings meist auf die drei Phasen:
Phase 1. Strategie und Konzept
Wie bei jedem Projekt, so ist auch beim Growth-Driven Webdesign ist es von essentieller Bedeutung die Ziele zu definieren und einen Strategieplan auszuarbeiten. Dieser soll in einem Konzept festgehalten werden, anhand welchem der initiale Webauftritt programmiert wird und als Leitfaden für alle Projektbeteiligten dient wo die Reise hingehen soll.
Folgende Arbeitsschritte sind für die Strategiephase relevant:
- Definition der Ziele – Was soll mit dem neuen Internetauftritt erreicht werden, wie viele organische Seitenbesuche sollen erzielt werden, steht die Konversion (das Angebot und der Online Verkauf) im Vordergrund oder die Firmenvorstellung etc.
- Wunsch Persona definieren – Was ist die Zielgruppe, die man mit der Webseite ansprechen möchte, wie sieht der ideale Seitenbesucher resp. Kunde aus. Nur wer seine Wunsch-Persona genau kennt, kann die Webseite auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse abstimmen.
- Bestehende Webseite auswerten – Welche Seiten werden am meisten besucht, welche am häufigsten verlassen, was ist die jeweilige Verweildauer? Aus der bestehenden Webseite lassen sich wertvolle Erkenntnisse entnehmen.
- Inhaltsstruktur und Ablaufdiagram erstellen – oftmals ist die Herausforderung sich auf eine sinnvolle Inhaltsstruktur festzulegen. Welche Inhalte werden prominenter hervorgehoben, wo geht man Kompromisse ein. Den die Webseite sollte flach gehalten und nicht relevante Seiten gemieden werden (Low-Quality Content wird von den Suchmaschinen negativ bewertet).
- Wunschliste erstellen – Steht ein neues Team-Fotoshooting an, soll ein Firmenvorstellungs- oder Erklärvideo aufgenommen werden. Alle Ideen für die neue Webseite sollten in einer Wunschliste gesammelt und in der nächsten Phase priorisiert werden.
Phase 2: Umsetzung Basisversion
Hier liegt der wesentliche Unterschied im Vergleich zum herkömmlichen Webdesign. Es geht nicht darum alle Wünsche und Inhalte bis ins letzte Detail umzusetzen, sondern die Wunschliste zu priorisieren und sich auf das Wesentliche mit der grössten erhofften Wirkung zu reduzieren. So kann die Basisversion der Webseite, auch «Launchpad-Webseite» genannt, meist innerhalb weniger Wochen realisiert werden. Die Weiterentwicklung und Verbesserung erfolgt schrittweise auf der Interpretation von echten Benutzerdaten, statt auf Annahmen der Strategie und Konzeptionsphase.
Die typischen Arbeitsschritte sind:
- Priorisieren der Wunschliste: Aufwände minimieren, um zeitnah die Launchpad-Seite zu veröffentlichen.
- Umsetzung: Designen, entwickeln, Content erstellen oder migrieren.
- Testen und die Qualität für den Launch sichern.
Phase 3: Fortlaufende Weiterentwicklung und Verbesserung
Nun startet der interessanteste Teil am Growth-Driven Webdesign, nämlich wie der Name auch sagt, durch die Webseite den Umsatz und Unternehmenswachstum anzukurbeln. Die Handlungen der Launchpad-Webseitenbesucher und jede Folgeversion generieren wertvolle Daten anhand welcher die Webseitenperformance und der Online Auftritt optimiert werden.
Als Beispiel führen wir zwei nützliche Erkenntnisse auf, welche wir erst über Jahre nach mehreren Änderungen an unserer Swiss Digital Webseite festgestellt haben:
- Ein Grossteil unserer Interessenten stellt uns ihre Anfrage lieber über einen geführten Projektfragebogen als herkömmlich über die Kontaktseite. Dieser Projektfrageboden war zuerst nur auf einer Unterseite platziert. Erst nachdem wir festgestellt haben, dass der Fragebogen eine gute Konversion erzielt, haben wir ihn auf allen wesentlichen Angebotsseiten platziert und seitdem haben wir erhöhte Anfragen über unsere Webseite (Koversion).
- Unsere treuen Leser mögen sich vielleicht erinnern, dass unsere Startseite zuoberst in einem Hero-Banner immer die Referenzen aufgeführt hatte. Die Analyse aus der Heatmap zeigte, dass dieser Abschnitt gerne gleich heruntergescrollt wurde. Anscheinend interessiert unsere Seitenbesucher zuerst unser Angebot und wer wir sind. Aus diesem Grund haben wir unsere Referenzprojekte nun weniger prominent weiter unten auf der Startseite aufgeführt.
Der zentrale Punkt ist das Sammeln und Auswerten der Seitenbesuche – steigt der organische Traffic, wo verweilen die Besucher am längsten, welche Seiten haben die höchsten Einstiegs- und Ausstiegsquoten, welche Elemente erzielen eine hohe Conversion etc.? Ganz im Gegensatz zum klassischen Webdesign, wo vor allem Annahmen getroffen werden, liefern diese Metriken Fakten, anhand welcher richtige Entscheidungen getroffen werden können.
Fazit
Das Growth-Driven Webdesign basiert auf dem kontinuierlichen Prozess – Planen, Umsetzen, Auswerten, Anpassen und dann wieder von vorne. So wie man die Geschäfts-, Absatz- und Marketingabsichten stets vorantreiben muss, ist es mit den Zielen der Internetpräsenz nicht anders. Zum Glück bieten Google und Co. sehr gute Tools, um die Erfolge und Misserfolge zu messen, so dass eine optimale Internetpräsenz entwickelt werden kann, die zum zentralen Kanal für das Unternehmenswachstum wird. Denn grossartige Websites sind gewachsen, nicht geboren.