Die Digitalisierung verändert die Welt immer schneller, so auch das Zusammenleben von Bewohnerinnen und Bewohnern einer Stadt, eines Dorfes oder einer Gemeinde. Mittlerweile haben schon einige Gemeinden eine App eingeführt, betrachtet man jedoch die Nutzerzahlen dieser Apps, fallen diese eher bescheiden aus.
Viele Gemeinde Apps sprechen visuell nicht an und überfordern den Einwohner auf Anhieb, da sie mit verschiedensten Informationen und Navigationspunkten versehen sind und der wesentliche Nutzen im Vergleich zur Gemeinde Webseite verloren geht. Apps sind Anwendungen für das Smartphone, Smartphones nutzt man zum Kommunizieren, und genau diese Funktion geht bei den Gemeinde Apps meist unter.
Gemeinde Apps ermöglichen einen direkten Draht zur Bevölkerung
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die nahtlose Kommunikation der Gemeinden an Bedeutung gewonnen hat. Fast täglich muss die Bevölkerung über neue Beschränkungen und Massnahmen informiert werden. Die üblichen Kommunikationskanäle wie die Gemeinde Webseite, lokale Zeitungen, Emails oder Sozialen Medien erfüllen die Bedürfnisse an einen schnellen Informationsfluss mit breiter Abdeckung nicht.
Das Push-Prinzip von mobilen Apps nutzen
Im Gegensatz zu einer Webseite, basieren die meisten Apps auf dem Push-Prinzip, nämlich mit kurzen Nachrichten aktiv informieren. Kurze Nachrichten entsprechen auch den alltäglichen Kommunikationsgewohnheiten, wie wir sie von sozialen Medien kennen. Eine «endlos-scrollbare» Chronik mit vielen kurzen Posts, Feedbackmöglichkeit in Form von Like-Buttons oder kurzen Kommentaren.
Millenials leben diese Kommunikationskultur besonders auf dem Smartphone und werden eine Gemeinde App mit vielen und vor allem statischen Informationen nicht verwenden. Werden Informationen benötigt, so sucht man diese über Suchmaschinen im Netz oder auf der Gemeinde Webseite selbst (Pull-Prinzip). Weiterhin wird dafür eher der Laptop oder Desktop-Rechner verwendet als das Smartphone selbst.
Bei der Konzeption einer Gemeinde-App und allgemein der digitalen Informationslandschaft sollte das Push- und Pull-Prinzip stets berücksichtigt werden. Die wesentliche Fragestellung dabei ist, worüber informiere ich aktiv und wo holt sich der User die Information bei Bedarf selber.
WhatsApp und Co. sind kein gangbarer Weg
Die sozialen Medien sind keine vertrauenswürdige und für öffentliche Behörden repräsentative Informationsquellen. Ausserdem liegt die Datenhoheit bei sozialen Medien nicht in der Obhut der Gemeinde und kann in gewissen Fällen sogar gegen die Schweizer und EU-Datenschutzverordnung verstossen, insbesondere wenn Bewohner ihre Anliegen per WhatsApp und anderen Messengern oder Chatbots mitteilen.
Die sozialen Medien eignen sich, um Ereignisse oder besondere Aktionen der Gemeinde zusätzlich zu promovieren. Um sachliche und wichtige Informationen der Bevölkerung mitzuteilen sollten institutionelle Kanäle verwendet werden, und da schneidet die Gemeinde App am besten ab.
Die Gemeinde App als Bindeglied
Nicht nur bei Gemeinden, sondern überall stellt eine Herausforderung dar, die IT-Landschaft überschaubar und den Unterhalt der Systeme im Rahmen zu behalten. Das gilt ebenfalls für Informationen; dezentralisierte Informationsbewirtschaftung führt nicht nur zu zeitintensiver Pflege, sondern birgt die Gefahr das diese nicht mehr auf dem neuesten Stand gehalten werden.
Genau diesen Fehler macht die Mehrheit der Gemeinden mit der Einführung ihrer eigenen App. Mit dem neuen Medium wird man schnell verlockt noch den Eventkalender einzubauen, dem Gewerbe mehr Sichtbarkeit zu bieten etc. Mit diesem Ansatz verliert die Gemeinde-App ihren Zweck gegenüber der Webseite und die Bewohner werden sie nicht nutzen.
Gemäss einer Umfrage von C-Factor in der Schweiz, wünscht sich 88% der Bevölkerung aktiv über digitale Kanäle von der Gemeinde informiert zu werden. Die Gemeinde App ist das ideale Bindeglied um Gemeinden, Bürger und verschiedenste Informationsquellen zu vernetzen.
Mit dem Ansatz, die Gemeinde App als schlichtes digitales Kommunikationstool einzusetzen wird kein neues und umständlich zu bewirtschaftendes System eingeführt. Das Engagement der Bevölkerung wird erhöht und der Traffic auf die eigene Gemeinde Webseite geleitet.
Info – Die Gemeinde App in den Stores mit Verlinkung auf die Gemeindewebseite wirkt sich positiv auf die Rangierung in den Suchmaschinen aus und führt zu noch mehr Seitenbesuchen.
Gemeinsam zum sicheren, schöneren und attraktiveren Wohnort
Die Digitalisierung ermöglicht smarte und nachhaltige Formen des Zusammenlebens, des Dialogs und des privaten Engagements. Bürger wollen grundsätzlich mitgestalten und das Gemeindeleben verbessern und sind bereit diese neuen Kommunikationsformen zu nutzen. Mit einer Gemeinde App kann die Gemeinde- oder Stadtverwaltung ein handliches und benutzerfreundliches Tool einführen, welches die Einwohner zur Partizipation einlädt.
- Die aktuelle Location per GPS ermitteln oder manuell eingeben
- Das Anliegen beschreiben
- Fotos mit dem Handy aufnehmen und übermitteln.
Die Meldungen können Schäden an der Infrastruktur, Littering im öffentlichen Raum, sowie allgemeine Verbesserungs- und Verschönerungsvorschläge sein. Alle Meldungen sind für alle Bürger in der App ersichtlich. Damit der soziale Charakter und das Engagement erhöht wird, kann jeder App Benutzer jeder Meldung ein Like erteilen, womit die Meinung und das Interesse der Bevölkerung an einzelnen Anliegen ersichtlich wird.
Einfaches Cockpit und klare Prozesse für die Verwaltung
Ein erfolgreicher und zielführender Dialog mit den Bürgern erfordert natürlich ein entsprechendes Setup im Hintergrund. Klare Verantwortlichkeiten und transparente Prozesse müssen aufgesetzt werden, um Reaktionsgeschwindigkeiten und eine schnelle Lösung anzustreben.
Dazu steht ein webbasiertes Cockpit, auch Dashboard genannt, zur Verfügung. Jede Meldung hat einen Status, wie «Neu», «In Bearbeitung» und «Erledigt» und die Gemeinde kann einzelne Meldungen beantworten oder an weitere Verantwortungsstellen triagieren, wie auch in den Lösungsprozess mit integrieren.
Diese Prozesse sind individuell erweiterbar, bspw. mit neuen Datenquellen, IoT Sensoren, Webcams etc. Die Einführung einer schlichten Gemeinde App kann so das Fundament einer Smart City, resp. Smart Gemeinde bilden.
Mit diesem transparenten und partizipativen Ansatz über die App wird die Gemeinde ohne hohen Personalaufwand und überschaubaren Fixkosten zum modernen und noch attraktiveren Wohnort. Die Lebensqualität steigt und neue Einwohner wie auch Unternehmen werden angezogen.
Gemeinde App in die Bevölkerung bringen
Eine eigene Gemeinde App weckt an und für sich das Interesse bei der Bevölkerung. Allerdings genügt es nicht, die App einfach nur in den AppStores zu veröffentlichen. Begleitpromotionen sind notwendig bis die Gemeinde App eine bestimmte Reichweite erzielt hat, nachdem sie sich organisch in der Bevölkerung weiter verbreitet.
Wichtig ist dabei, dass die App ein klares Alleinstellungsmerkmal (USP) aufweist. Bei der Gemeinde App ist das die schnelle Push-Information und direkte Kommunikation mit den Einwohnern. Mit diesem USP und klassischer Bewerbung sowie aktiver Kommunikation wird die Bekanntheit der App gesteigert.
Klassische Promotion
Die Gemeinde hat genügend Möglichkeiten, um die Bürger auch «offline» abzuholen:
- Sensibilisierung in Schulen und Ausbildungsstätten.
- Werbung im öffentlichen Verkehr und Bahnschaltern.
- Plakate und Schilder auf öffentlichen Plätzen.
- Bewerbung auf der Gemeinde Homepage.
- Verkündung an Veranstaltungen.
- Post Mailings, Werbeflyer als Beilagen.
Aktive Kommunikation
Die aktive Kommunikation versteht die Meldungen der Bevölkerung, wie auch die Gemeindeantworten darauf aktiv und teils automatisiert auf verschiedenen Kanälen zu kommunizieren.
Über die Gemeinde App selbst:
- Mit Push-Mitteilungen die Einwohner aufrufen, ihre Stimme zu Verbesserungsvorschlägen abzugeben.
- Einzelne User (automatisiert) über Statusänderungen ihrer Meldungen informieren (positive wie auch negative Rückmeldung).
- Melde-Statistiken und durchgeführte Aktionen verkünden.
- Allgemein Informationen über die App pushen.
Andere Kanäle einbinden wie:
- Ergebnisse in lokalen Zeitschriften, Medien der Stadt/Gemeinde verkünden.
- Feed auf der Homepage mit den neuesten App-Meldungen anzeigen.
- Ergebnisse und durchgeführte Aktionen in Sozialen Medien veröffentlichen.
Die permanente Kommunikation zeigt, dass die Gemeindeverwaltungen auf die Stimmen der Bevölkerung eingehen und ermöglichen das diese Botschaft per Mund zu Mund oder Weiterempfehlungen breiteren Anklang findet.
Fazit – lieber schlicht und einfach starten
Eine App kann viele Anwendungs- und Informationsbereiche enthalten. Meist wird man verlockt, möglichst viele Funktionen und Inhalte in der Gemeinde App zu realisieren, mit der Absicht einen grösseren Mehrwert anzubieten. Diese berechtigte Denkweise führt allerdings dazu, dass das Alleinstellungsmerkmal der App verloren geht und, dass die Gemeinden dem Betriebsaufwand nicht nachkommen kann, um die App aktuell und interessant zu halten. Viel wirkungsvoller ist es, die Gemeinde App schlicht und einfach als Kommunikationstool zwischen Behörden und Bevölkerung zu konzipieren und positionieren und Erweiterungen erst bei Bedarf und Nachfrage zu implementieren.
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