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Augmented Reality Marketing

15. Mai 2015

Augmented Reality Marketing

Augmented Reality, kurz AR oder auf Deutsch erweiterte Realität, versteht die Vermischung aus der realen und virtuellen Welt. In den meisten Fällen sind es visuelle Zusatzelemente, welche über die Kameraansichten, Videos oder Bilder überblendet werden. In Kombination mit weiterer Smartphone-Hardware wie GPS, Accelerometer und iBeacons bietet AR eine Grundlage für neuartige und spannende Anwendungsmöglichkeiten. Ein Beispiel ist das Spiel Ingress, das auch schon aktive Spieler in die Berner Strassen gelockt hat (Quelle 20min).

«Back to the Future»

Als Kind war ich fasziniert von der Nintendo Pistole «NES Zapper». Indem man mit der Pistole auf den Fernseher zielte (reale Welt), konnte man im Spiel Enten abschiessen (virtuell). Das waren die ersten AR-ähnlichen Anwendungen. Das erste AR-Spiel im aktuellen Sinne war ARQuake. Das Spiel war Projekt einer australischen Universität und wurde nie kommerziell vertrieben, denn die Ausrüstung dafür kostete über 10’000 US-Dollar und damit liess man sogar den «Doc» aus «Back to the Future» alt aussehen.

ARQuake, Augmented Reality

Ausrüstung für ARQuake

Erst mit den ersten Smartphones wurden AR-Anwendungen für alle zugänglich. In der Entwickler-Szene war die Begeisterung besonders gross. Zu dieser Zeit habe ich an Helio Driver 3D entwickelt, meinem ersten Game überhaupt. Mich packte diese Begeisterung und bald darauf setzte ich eine AR-App um, mit welcher man sein Wohnzimmer mit 3D-Möbel einrichten kann. Obwohl die App nicht viel bietet und kostenpflichtig ist, hatte sie deutlich mehr Downloads als alle anderen Apps, die ich zu der Zeit im App Store veröffentlicht habe. Und das hält heute noch an, nach 4 Jahren ohne irgendwelche Updates und tiefer Bewertung (1.5 von 5). Das ist darauf zurückzuführen, weil die Benutzer AR spannend finden und danach suchen, und nicht unbedingt weil sie ihr Wohnzimmer mit einer App einrichten wollen.

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Heute haben Smartphones deutlich bessere Kameras und Prozessoren, was den Entwicklern ermöglicht, sich mehr auf ihre Anwendungen zu fokussieren, statt auf die Optimierung des Programmiercodes und der 3D-Objekte. Auch kommen viele neue spannende Geräte, wie die Ocolus Rift oder Kinnect auf den Markt und Microsoft kündigt schon ein Stück Zukunft an mit ihrer HoloLens Brille. Wir können gespannt sein auf die Anwendungen, die uns in den nächsten Jahren erwarten werden.

Update 18.9.2020: Mittlerweile sind schon viele spannende VR und AR Brillen erschienen.

AR-Marketingkampagnen

Heute trifft man auf Augmented Reality vor allem in Werbekampagnen. AR ist für Konsumenten faszinierend und bietet die Möglichkeit, Produkte auf eine ganz andere Weise vorzustellen. Zudem wird der Brand der mit AR wirbt als innovativ und trendig wahrgenommen.

Hier zeige ich ein paar interessante AR-Kampagnen, die ohne, mit oder nur mit einem Smartphone umgesetzt worden sind.

AR ohne Smartphone

AR-Kampagnen können auch für Zielgruppen durchgeführt werden, die kein Smartphones besitzen und nicht technisch affin sind. Es eignet sich gut, um in Schaufenstern oder gar auf öffentlichen Plätzen Leute auf ihre Marke aufmerksam zu machen.

Ein gute Marketingkampagne hat «National Geographic» gemacht, in der Menschen im Einkaufszentrum auf einem freien Platz mit virtuellen Tieren agieren. Und Pepsi hat virtuelle Fenster in öffentlichen Busstationen eingebaut, die verschiedene Special Effects in der Umwelt einblenden. Wie zu erkennen ist, unterhält diese Art von Werbung und weckt Emotionen, dort wo die Menschen eh schon gelangweilt warten.

Für Schaufenster gibt es viele Ideen, wie virtuelle Kleidung anprobieren oder das Durchstöbern des Angebots mit der Gestensteuerung. Beyond Reality Face bietet eine freie Softwarebibliothek zur Gesichts- und Mimikerkennung, womit Brillen virtuell anprobiert werden können. Das wäre sicherlich ein Blickfang für die Passanten.

AR mit Smartphone

Hier dient das Smartphone als Instrument, um klassische Werbemedien mit multimedialen Inhalten zu bereichern. Gute Beispiele sind «Track my Maccas» von McDonalds oder der IKEA-Katalog als Marker, um 3D-Möbelstücke im Zimmer zu positionieren.

Augmented Reality kann auch im Offenen für bspw. AR-Schnitzeljagten genutzt werden. So können Rätsel gelöst werden, indem mit der Handykamera an bestimmten Orten nach Markern gesucht wird um Zusatzinformationen zu entschlüsseln.

Update 18.9.2020: In der Zwischenzeit konnte wir einige AR Marketing-Apps umsetzen, wie die VougasBärn App für ewb, oder den interaktiven Messeauftritt für Historika.

VougasBärn App

AR nur mit Smartphone

Hierzu genügt nur das Smartphone mit entsprechender App um die AR-Kampagnen zu konsumieren. Das Gesichts-Tracking per Smartphone wird immer besser und schon 2011 hat der Französischer Optiker «Atol» seinen Interessenten die Möglichkeit gegeben, ihre Brillen virtuell per App auszuprobieren. Auch ein lustiges AR-Marketingbeispiel war eine Kampagne in der man mit der Handy-Frontkamera ein Eis möglichst schnell virtuell abschlecken musste, um an einem Wettbewerb teilnehmen zu können.

Im Marketing wird AR vermehrt zu Werbezwecken eingesetzt, vor allem da Smartphones leistungsfähiger werden und die Entwicklung mit mehr Bibliotheken und Frameworks vereinfacht wird. Mit neuen Technologien wird der Wow-Effekt noch grösser und wir freuen uns schon auf weitere spannende AR Anwendungen.

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